Mit dem Neubaugebiet Junkergewann rückt Altrip auch an dieser Stelle noch näher an den Rhein. Schon allein wegen der hohen Flächenversiegelung in die- sem sensiblen Bereich hätten wir dieser Maßnahme nicht zugestimmt. Doch der Beschluß viel bereits in der lezten Legislaturperiode des Gemeinderates. Nachhaltiges Flächenmanagement und verant- wortungsvolle Ortsgestaltung sieht für uns al- lerdings anders aus! Wir sind der Meinung, die Verantwortung von Politik und Verwaltung liegt darin, die innere Ortsentwicklung zu fördern, an- statt weitere Flächen zu verbrauchen und damit eine steigende Anzahl von Häuser–Leerständen zu provozieren, mit den Folgen von entsprechen- den Wertverlusten für die Eigentümer. Aber auch wenn wir am Beschluß dieses Neubaugebiet aus- zuweisen nicht beteiligt waren, war und ist es uns wichtig, dass für eine ökologische Ausrichtung der dort entstehenden Häuser sorge getragen wird und das dies auch entsprechend festgeschrieben wird. Gerade bei der Erstellung von Bebauungsplä- nen sollte eine nachhaltige, ressourcen- und um- weltschonende Gestaltung sichergestellt werden.
Sowohl das Erneuerbare Energien Wärme Gesetz (EEWärmeG) als auch das Baugesetzbuch stellt den Kommunen für die Aufgabe des Klimaschut- zes, gerade bei der Wärmeerzeugung vielfältige Gestaltungs- und Umsetzungsinstrumente bereit, die es auch für Altrip zu nutzen gilt. Darauf be- zog sich unser Antrag zum Bebauungsplan des Neubaugebiets Junkergewann, die Nutzung des geplanten Nahwärmekonzeptes als Anschluss- undNutzungspflicht nach EEWärmeG festzuschreiben.Ausgenommen von der Anschluss- und Nutzungs-pflicht sollten Bauherren von Gebäuden sein, miteiner Wärmeversorgung, die einen gleich hohen oder höheren Anteil an erneuerbaren Energien nut- zen sowie Bauherren von Passivhäusern. Durch die Ablehnung des Antrags wurde nicht nur die Chan- ce vergeben, bereits früh einen Anschlußgrad für eine Nahwärmeversorgung in Altrip zu erreichen, der die Wirtschaftlichkeit dieser Nahwärmeversor- gung steigert, wie dies der „Lokale Agenda –Ar- beitskreis“ berechnet hat und vorschlägt. Genau- so schwer wiegt, dass durch die Ablehnung wieder einmal eine Chance vergeben wurde, alle Möglich- keiten für eine verantwortungsvolle, ökologische und damit zukunftsgerichtete Ausrichtung von Baugebieten auszuschöpfen. Dies gilt im Übri- gen auch für die Ablehnung unseres Antrags, der darauf abzielte, für die Bebauung der Gemein- degrundstücke im Neubaugebiet Energiekenn- zahlen festzulegen. Klar ist aber, dass es kei- nen wirkungsvollen Klimaschutz geben wird, wenn die Instrumente, die vom Gesetzge- ber hierfür zur Verfügung gestellt werden, von den Kommunen nicht eingesetzt werden. Dabei sollte doch mittlerweile allen bewußt sein, dass wir nicht einfach so weitermachen kön- nen, wie in der Vergangenheit. Der wirtschaftl- liche Aspekt –„Hauptsache die Grundstücke werden verkauft“ – darf heute nicht mehr vor den Umwelt- und Klimaschutz gestellt werden. Solch eine verantwortungslose und rückwärtsge- wandte Politik, wie sie hier gelebt wird, können wir uns mit Blick auf die nächsten Generationen, auf die Natur und auf die Umwelt, nicht mehr leisten!
Aus dem Grünen Bläht von 2011